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KILLESBERGHÖHE

Scharr, mehr als eine Buchhandlung ls Friedrich und Elisabeth Scharr 1936 in Stuttgart- Weilimdorf ihren kleinen Schreibwarenladen gründeten, war die Welt zwar auch nicht in Ordnung, aber sie war überschaubar: Geschrieben wurde auf Papier, gelesen von Papier. Liebesbriefe waren Briefe aus Liebe und Tinte. Bücher aus Erfin- dungsreichtum und Druckerschwärze. Heute, 77 Jahre später, ist die Welt noch immer nicht in Ordnung, aber die SCHARR-Welt eine gänzlich andere: Geschrieben wird meist elektronisch, oft nur mit einem schnellen Daumen, Liebesbriefe umfassen maximal 160 Zeichen und heißen SMS, und Bücher können einen Bildschirm haben. Denn die Zeit rennt dem zeitgeistigen „e“ nach. Wie elek- tronisch und eilig. Das Familienunternehmen Scharr folgte dem Wandel und blieb sich dennoch treu. Noch immer gibt es Schreibwaren, noch immer gibt es Bücher. Und doch bietet das Unternehmen heute weitaus mehr: „Wir statten aus – wir richten ein!“, sagt Scharr auf seiner Website. Inhaber und Geschäftsführer Matthias Scharr umreißt die Entwick- lung des kleinen Lädchens zum großen Namen zwischen Büro- klammer und Bürostuhl, Schulranzen und Schmöker. Neben einem Fachmarkt für Bürobedarf und Büromöbel und einem Ladenge- schäft, beide im Stammsitz Weilimdorf, ist Scharr seit Dezember 2012 auch Am Kochenhof 10 auf der Killesberghöhe vertreten. Hier besteht das Sortiment hauptsächlich aus Büchern, Papierwaren, Geschenken und Bürobedarf – kurz, primär als Buchhandlung und Papeterie. Wobei der zunehmende Wandel des Marktes und des Verbraucherverhaltens „das Sortiment des gedruckten Buches ver- ändern wird“ sagt Scharr. Denn: „Das Buch ist heute Luxusgut!“, wie Bücherfreund Matthias Scharr meint. Der studierte Betriebswirt, in dessen Ladenregalen auf der Killes- berghöhe schätzungsweise 25.000 Bücher auf Leseratten warten, passt sein Sortiment sowohl der Killesberg-Kundschaft als auch dem Jahresverlauf an. Jetzt war Schulbedarf gefragt, bald sind es wieder Kalender und zur Weihnachtszeit neben Geschenkartikeln – o du fröhliche – auch wieder Bücher. Vielleicht nicht die Großen der Weltliteratur, die der Mitte September verstorbene Literaturpapst Marcel Reich-Ranicki heilig-gesprochen oder zur Kritiker-Hölle ge- schickt hat. Aber das, was Leser heute mehrheitlich nachfragen: Bücher mit Lokalkolorit, Krimis, spannende Romane und schlau- meiernde Ratgeber. Gelesen wird gern, was im Fernsehen schon einmal besprochen und von mehr oder weniger bekannten Autoren vorgestellt wurde. Kommt der Leser nicht zum Buch, kommt das Buch halt zum Leser. Zum Beispiel ins nachbarschaftliche Augustinum. Hier präsentieren Autoren ihre Werke und Scharr stellt seinen Büchertisch auf. Den finden im Geschäft auf der Killesberghöhe auch die Kleinen, die hier blättern oder schmökern können, während die Eltern mal ums Carré gehen. Denn, und das ist Matthais Scharr wichtig, seine Kunden sollen gerne hier sein, nicht nur zum Rein-raus-bezahlt-gekauft. Vor allem zum „Auf Wiedersehen!“ Deshalb arbeitet er auch immer wieder daran, „mehr Raum zu gestalten, um eine Atmo- sphäre zu schaffen, in der man sich wohlfühlt“. Er selbst hat dieses Gefühl bei der Lektüre lateinamerikanischer Romanciers. Was auch daran liegt, dass er vor dem Einstieg ins elterliche Unternehmen drei Jahre als Entwicklungs- berater in Südamerika tätig war. „Muchas gracias“, lieber Herr Scharr. A www.scharrbuero.de 21Unternehmensprofil

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